Nachhaltige AGRANA-Produkte laut EU-Taxonomie

Im Sommer 2020 hat die EU mit der Taxonomie Verordnung 2020/852 ein Regelwerk verabschiedet, das Kriterien für den Ausweis von Umsätzen, Investitionen und Betriebsausgaben aus nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten definiert. Nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten haben einem der sechs EU-Umweltziele, nämlich Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen, Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung von Umweltverschmutzung sowie Schutz von Ökosystemen und Biodiversität, zu dienen, ohne dabei eines der anderen fünf Umweltziele erheblich zu beeinträchtigen. Daneben haben die Wirtschaftstätigkeiten soziale Mindeststandards zu erfüllen.

Die Feststellung taxonomiefähiger bzw. -konformer Umsätze, Investionen und Betriebsausgaben erfolgt bei AGRANA im Rahmen des Screenings der technischen Bewertungskriterien sowie der DNSH-Kriterien und der „Minimum Social Safeguards“ (Art. 18) in Zusammenarbeit mit den Technikverantwortlichen an den jeweiligen Produktionsstandorten sowie den Controlling-, Finanz-, Compliance- und Nachhaltigkeitsfunktionen auf Standorts-, Segments- und Gruppenebene.

EU-taxonomiekonforme bzw. -fähige Umsatzerlöse 2023|24

Da die bisherigen Vorgaben der EU-Taxonomie Wirtschaftstätigkeiten aus dem Bereich Produktion von Lebensmitteln und Getränken bzw. Lebensmittelbestandteilen noch nicht adressieren, fielen 94,5 % der Umsatzerlöse der AGRANA-Gruppe 2024|25 nicht in den Anwendungsbereich der EU-Taxonomie.

Für das Geschäftsjahr 2023|24 kann die AGRANA-Gruppe wie auch im Vorjahr EU-taxonomiekonforme bzw. -fähige Umsatzerlöse ausschließlich aus ihren Wirtschaftstätigkeiten „3.17. Herstellung von Kunststoffen in Primärformen“ (Herstellung thermoplastischer Stärke am Standort Gmünd|Österreich), „4.13. Herstellung von Biogas und Biokraftstoffen für den Verkehr und von flüssigen Biobrennstoffen“ (Bioethanolerzeugung am Standort Pischelsdorf|Österreich), „5.7. Anaerobe Vergärung von Bioabfällen“ (Biogasproduktion, Aufbereitung und Einspeisung von Biomethan in das lokale Erdgasnetz am Standort der Zuckerfabrik Kaposvár|Ungarn) berichten.

Wirtschaftstätigkeit

Einheit

Umsatz 2023|24

Umsatz-Anteil

Umsatz taxonomiekonform (A1) t€ 62.308 1,7 %
Umsatz taxonomiefähig (A2) t€ 147.000 3,9 %
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) t€ 3.577.568 94,5 %
Gesamt (A1+A2+B) t€ 3.786.876 100 %

EU-taxonomiekonforme bzw. -fähige CAPEX/Investitionsausgaben 2023|24

Von den Gesamtinvestitionen der AGRANA-Gruppe lagen im Berichtsjahr 16 % im derzeitigen Geltungsbereich der EU-Taxonomie. EU-taxonomiekonforme CAPEX/Investitionsausgaben betrafen im Rahmen der AGRANA-Geschäftstätigkeit im Berichtsjahr 2023|24 Investitionen, die u.a. den Wirtschaftstätigkeiten „4.25. Erzeugung von Wärme/Kälte aus Abwärme“, „5.3. Bau, Erweiterung und Betrieb von Abwassersammel- und -behandlungs-systemen“, „5.1. Bau, Erweiterung und Betrieb von Systemen der Wassergewinnung, -behandlung und -versorgung“, „6.5. Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen“, „7.3. Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten“ im Zähler zuzurechnen sind.

Wirtschaftstätigkeit

Einheit

CAPEX 2023|24

CAPEX-Anteil

CAPEX taxonomiekonform (A1) t€ 11.573 9,1 %
CAPEX taxonomiefähig (A2) t€ 8.747 6,9 %
CAPEX nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) t€ 106.949 84 %
Gesamt (A1+A2+B) t€ 127.268 100 %

EU-taxonomiekonforme bzw. -fähige OPEX/Betriebsausgaben 2023|24

Die auf die Bereiche Reparatur und Instandhaltung, Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse, Gebäuderenovierung, Forschung & Entwicklung sowie Training eingeschränkte Definition von OPEX/Betriebs-ausgaben der EU-Taxonomie führte dazu, dass im Berichtsjahr 2023|24 nur 109,2 Mio. € der gesamten OPEX/Betriebsausgaben in den Anwendungsbereich der EU-Taxonomie und damit Nenner der Kennzahl fielen. EU-taxonomiekonforme Betriebsausgaben beschränkten sich auf die Wirtschaftstätigkeit „7.3. Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten“, wobei diese Wirtschaftstätigkeit nur OPEX von 11.000 € verursachte. Taxonomiefähige OPEX entfielen auf die Wirtschafts-tätigkeiten „5.3. Bau, Erweiterung und Betrieb von Abwassersammel- und -behandlungssystemen“, „6.6. Güterbeförderung im Straßen-verkehr" und „9.1. Marktnahe Forschung, Entwicklung und Innovation“.

Wirtschaftstätigkeit

Einheit

OPEX 2023|24

OPEX-Anteil

OPEX taxonomiekonform (A1) t€ 11 0,0 %
OPEX taxonomiefähig (A2) t€ 3.818 3,5 %
OPEX nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) t€ 105.378 96,5 %
Gesamt (A1+A2+B) t€ 109.207 100 %

Bio in allen Geschäftsbereichen – Bio ist mehr als nur ein Trend!

Wir bei AGRANA haben das steigende Nachhaltigkeits- und Gesundheitsbewusstsein der Menschen und die wachsende Nachfrage nach Bio-Produkten schon früh erkannt. Wir bieten in allen Geschäftsbereichen Bio-Produkte an – durch unabhängige Kontrollstellen zertifiziert.

  • Bio-Fruchtzubereitungen

    Wie Studien zeigen, zählen Bio-Fruchtjoghurts nach Eiern, Milch und Bananen zu den im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel am meisten gekauften Bio-Lebensmitteln. Die darin enthaltenen Früchte stammen mit großer Wahrscheinlichkeit von AGRANA, da AGRANA Fruit Austria und Germany europäische Marktführer für Fruchtzubereitungen in Bio-Qualität sind. Diese werden seit über 20 Jahren auf Basis enger Entwicklungszusammenarbeit mit den Kunden in den Werken in Konstanz, Gleisdorf und Kröllendorf produziert.

    Die strengen für Bio-Lebensmittel geltenden Vorschriften bedeuten auch für AGRANA erhöhte Anforderungen hinsichtlich der Rückverfolgbarkeit von Zutaten. Für Fruchtzubereitungen für den Einsatz in Bio-Fruchtjoghurts dürfen gemäß EU-Verordnung weder Konservierungs- noch Farbstoffe zum Einsatz kommen, was erheblichen Einfluss auf die sorgfältige Auswahl der zu verarbeitenden Früchte hat. Weiters wird auf chemisch-synthetische Düngemittel zugunsten organischer Dünger wie Kompost, Mist oder Jauche vollkommen verzichtet. Unkraut und Schädlinge werden primär mechanisch oder mittels "natürlicher Feinde" bekämpft. Um diese Aspekte gewährleisten zu können, bezieht AGRANA ihre Rohstoffe fast ausschließlich von langfristig und partnerschaftlich verbundenen Farmern oder von eigenen Fruchtplantagen. In Polen und der Ukraine werden eigene Verarbeitungsanlagen betrieben, in denen erntefrische Früchte direkt vom Feld auch in Bio-Qualität sortiert, geputzt und tiefgekühlt werden.

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  • Bio-Fruchtsaftkonzentrate

    Der Trend zu Bio-Produkten hat sich auch in der Getränkeindustrie fortgesetzt. Konsumenten haben immer stärkeren „Durst“ nach Bio-Säften, worauf AGRANA Juice reagiert und ihr Angebot durch zertifizierte Bio-Fruchtsaftkonzentrate erweitert hat. Die neue Bio-Linie umfasst Fruchtsaftkonzentrate in den Sorten Apfel und schwarzer Holunder; zusätzlich werden während der Herstellung von Apfelsaft auch wertvolle Aromen in Bio-Qualität gewonnen.

    Im Zuge einer guten Kooperation mit den Vertragslandwirten strebt AGRANA Juice weiterhin eine Ausweitung des Bio-Kontraktanbaus an, um auch zukünftig eine exzellente und sichere Produktqualität für ihre Kunden zu garantieren.

    In absehbarer Zeit wird AGRANA Juice - mit Blick auf weitere Konsumentwicklungen - ihre bestehende BIO-Linie zusätzlich mit hochwertigen, z.B. aus Himbeeren hergestellten, Buntsaftkonzentraten ergänzen.

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  • Bio-Stärke

    Im Segment Stärke verarbeitet AGRANA im Werk Gmünd Bio-Kartoffel und in Aschach Bio-Mais zu Bio-Stärke und –Stärkederivaten. Dabei werden modernste, umweltschonende Methoden eingesetzt. Die AGRANA-Werke in Aschach an der Donau und Gmünd gehören zu den ersten Verarbeitungsbetrieben Europas, die als zertifizierte Bio-Verarbeiter im Industriebereich tätig sind.

    Eingesetzt wird Bio-Stärke in beinahe allen verarbeiteten Bio-Produkten der Nahrungs- und Genussmittelindustrie und ist in Puddings, Suppen und Saucen, Snacks sowie Gummi- oder Geleeartikeln ein nicht wegzudenkendes Bindemittel sowie Konsistenz- und Geschmacksgeber.

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  • Wiener Zucker in Bio-Qualität

    Während Bio-Zucker in der Vergangenheit als Bio-Rohrzucker vor allem aus Afrika importiert wurde, produzierte AGRANA in der Kampagne 2008|09 erstmals Bio-Rübenzucker nach den Vorgaben der EU-Verordnung über den ökologischen Landbau. In der ersten Anbausaison 2008 wurden rund 300 ha Anbaufläche von etwa 80 Betrieben bewirtschaftet. Innerhalb weniger Jahre haben sich diese Zahlen mehr als verdoppelt.

    Bei der Herstellung von Bio-Zuckerwerden als Co-Produkte auch Bio-Futter- und -Düngemittel erzeugt. Mit dieser nahezu vollständigen Verwertung der landwirtschaftlichen Rohstoffe werden Abfälle reduziert und der Grundgedanke ökologischen Wirtschaftens vollständig gelebt.

    AGRANAs Bio-Rübenzucker ist unter der Marke „Wiener Zucker“ im Einzelhandel erhältlich und wird an die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie verkauft.

    Produktfinder